30 Jahre Riederalm - Friedl Herbst im Interview
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Im Jahr 2019 feiert die Riederalm 30-jähriges Jubiläum... das ist nicht nur ein Grund zum Feiern sondern auch eine Gelegenheit, dem Vollblut-Hotelier Friedl Herbst mal "auf den Zahn zu fühlen". Für unseren Blog hat er die letzten 30 Jahre Revue passieren lassen und sich unseren Fragen gestellt.
Lieber Friedl, erstmal herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen Riederalm Jubiläum. Wenn du auf die letzten Jahre zurückblickst, woran denkst du dann als Erstes?
Ich denke, dass sich unser Haus in den letzten 30 Jahren sehr gewandelt hat, aber eines ist über die gesamte Zeit gleichgeblieben, nämlich unsere Euphorie für den Tourismus und, dass wir Gastgeber mit Herz sind. Und ich denke an die vielen Ideen, die wir umgesetzt haben, dank derer wir nun nach 30 Jahren genau hier stehen. Unter all diesen Ideen waren vier Investitionen besonders bahnbrechend, nämlich der Kinder-Verkehrspark (sorgt seit 1998 für Begeisterung bei den Kindern), das Almgartl (unser beheizbarer Gastgarten, der von 2000 bis 2014 äußerst beliebt war), die Indoor-Wasserrutsche (darauf haben meine Söhne bestanden, was zu einigen Diskussionen geführt hat, aber seither für Begeisterung bei Jung und Junggebliebenen sorgt) und der Bau des Thermalpools im Jahr 2017. Natürlich gab es in den letzten 30 Jahren noch viel, viel mehr, woran wir gerne und oft zurückdenken.
Die Riederalm hat sich über die Jahre von einer Après Ski Bar zu einem erstklassigen 4*S Betrieb entwickelt, viele Gäste sind trotz Wachstum jahrelange treue Stammkunden – worauf führst du euren Erfolg zurück?
Auf sehr viel Glück und auf die richtigen Ideen zum richtigen Zeitpunkt. Die Welt ist stets im Wandel und die äußeren Umstände verlangen öfters Veränderung - zum Glück haben wir sehr, sehr oft auf das richtige Pferd gesetzt. Am Anfang waren der Apres-Ski und die Musikveranstaltungen enorm erfolgreich, aber als die Euphorie nachgelassen hat, haben wir uns zum Familienrestaurant entwickelt und uns auf das a la carte-Geschäft spezialisiert. Den großen Erfolg für ein Familienrestaurant brachte uns der Kinder-Verkehrspark. Als dann die Talstation der Asitzbahn umgebaut wurde, haben meine Frau und ich uns, auch auf Drängen unserer Söhne, entschlossen, ein Hotel zu errichten. Seit der Eröffnung des Hotelbetriebs, also seit 2007, haben wir immer wieder Neuerungen geschaffen und, dem Feedback unserer Gäste nach, auch wertvoll und richtig investiert. Gleichbleibend ist, wie auch bereits vor 30 Jahren, unsere ehrliche Gastfreundschaft, diese beschert uns auch unsere vielen treuen Stammkunden.
In der Riederalm packt die ganze Familie mit an – wie schaffst du bzw. ihr den Spagat zwischen Privat- und Berufsleben?
Ich habe eine sehr verständnisvolle Frau, die auch manchmal etwas aushalten muss, aber wir verstehen uns alle sehr gut, auch wenn es verständlicherweise hin und wieder Diskussionen gibt. Wichtig ist, dass wir alles im Familienverband beschließen und jedes Familienmitglied das gleiche Stimmrecht hat. Besonders wertvoll ist die gemeinsame Zeit mit der Familie, so wie beim täglichen gemeinsamen Mittagessen, bei Familien-Ausflügen und Kurzurlauben. Um den Kopf frei zu bekommen, gehe ich im Sommer gerne Mountainbiken und im Winter unternehme ich diverse Skitouren.
Was macht dir bei deiner Arbeit als Hotelier am meisten Spaß?
Sehr schön ist, wenn unsere Gäste und Freunde von unseren neuen Ideen und Neuheiten begeistert sind. Ich bin ein Visionär und aus manchem Hirngespinst entstand schon die beste Idee. Besondere Freude bereitet mir tagtäglich der persönliche Kontakt mit den Gästen und auch unsere gemeinsame wöchentliche Hauswanderung zum Birnbachloch. Auch mein „altes“ Hobby „DJ“ lasse ich gerne in meinen Hoteliers-Alltag einfließen.
Und was sind die größten Herausforderungen?
Im Nachhinein war die Umstellung vom a la carte Restaurant bzw. von der Skihütte zum Hotel die größte Umstellung und ein enormer Lernprozess. Im täglichen Geschäft gibt es fast jeden Tag kleinere und größere Herausforderungen zu bewältigen. Schwierig ist es, wenn uns die Technik im Stich lässt – meistens am Wochenende und bei vollem Haus – dann müssen wir improvisieren, aber dies ist auch eine unserer Stärken.
Gibt es ein Erlebnis aus den letzten 30 Jahren, an das du dich besonders gern erinnerst?
Da gibt es einiges, wir sagen oft, dass wir eigentlich ein Buch schreiben könnten, mit all unseren Erlebnissen. Zu Anfangszeiten gab es großartige Livemusik-Abende, an denen die Riederalm aus allen Nähten platzte. Wunderbar war dann auch der Bau des Kinder-Verkehrsparks und die Errichtung des Almgartls, da alle Gäste so begeistert waren und wir viele Stammgäste gewinnen konnten. Besonders stolz war ich aber auf unseren Birnhorn-Zubau im Jahr 2015, da wir bereits während der ersten Saison einen solchen Erfolg hatten und sich unsere Ideen bewahrheitet haben.
Zum Abschluss ein Blick in die Zukunft: verrätst du uns, ob du schon an neuen Ideen für die Riederalm tüftelst?
Wir sind immer wieder für Überraschungen gut und die Ideen gehen uns ganz sicher nicht aus. Lasst euch einfach überraschen.
Vielen herzlichen Dank, lieber Friedl für deine Zeit und deine Ehrlichkeit. Auch wenn du mit der Beantwortung der letzten Frage noch Raum für Spekulationen lässt: wir sind überzeugt davon, dass alle deine zukünftigen Ideen und Pläne auch weiterhin alle Gäste begeistern werden.
Und jetzt noch in aller Kürze - unser "Word-Rap" mit Resort Chef Friedl Herbst:
Mein Credo:
Immer für Überraschungen gut zu sein.
Beruf und Familie bedeuten für mich:
Familie bedeutet einfach alles für mich, besonders wichtig ist unser großer Zusammenhalt. Mein Beruf ist meine Leidenschaft – ich bin ein Gastgeber mit Leib und Seele.
Das macht uns so erfolgreich:
Der Ideenreichtum der ganzen Familie und, dass wir alle an einem Strang ziehen.
Wenn ich mir selbst einen Urlaub gönne, lege ich Wert auf:
Gemütlichkeit mit guter Kulinarik und persönliches Ambiente.
Am liebsten urlaube ich in:
Österreich
Am liebsten esse ich:
Fisch und Nudeln
Mein Lieblingsplatz in Leogang:
Das Birnbachloch – ein Kraftplatz.
Die Riederalm ganz kurz und knackig in drei Wörtern:
In kleinen Dingen anders, persönlich, genusshaft!